Tipps zum verantwortungsvollen Umgang mit Sportwetten
Tipps zum verantwortungsvollen Umgang mit Sportwetten
2024 wird ein Sportjahr der Superlative, so viel dürfte jetzt schon feststehen. Die Fußballeuropameisterschaften im eigenen Land, danach die Olympischen Spiele in Frankreich und „on top“ noch das übliche Grundrauschen im Sportgeschäft: Wettkämpfe allerorts und eine in dieser Saison besonders spannende Fußball-Bundesliga. Die Sportwetten-Industrie frohlockt vermutlich angesichts dieser Dichte an hochkarätigen Sportereignissen. Denn die Spiele und Wettkämpfe werden für viele Menschen einen Anlass zum Wetten bieten – gerade auch für jene, die sich normalerweise nicht unbedingt regelmäßig an Sportwetten beteiligen. Oder wie es die Sportwetten-Industrie nennen würde: neue Kundschaft. Und wenn viele Millionen Augenpaare auf ein Fußballfeld gerichtet sind, sind die Trikots der Spieler und die Banden am Spielfeldrand natürlich auch eine attraktive Werbefläche für Sportwetten-Anbieter.
Italien und Spanien schränken Sportwetten ein
Aber nicht nur die großen Sportereignisse werfen ihre Schatten voraus. Es tut sich auch etwas auf der „Gegenseite“, in Sachen Prävention und Spieler*innenschutz. So fordert der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, schon seit geraumer Zeit, Werbung für Sportwetten deutlich stärker einzuschränken. Andere große Fußball-Nationen, wie Italien oder Spanien, sind Deutschland hier einen großen Schritt voraus. In Italien ist Werbung für Sportwetten ganz untersagt, in Spanien nur nachts erlaubt.
Wir finden: Eine stärkere Regulierung von Sportwetten-Werbung wäre hierzulande in der Tat wünschenswert und auch notwendig, um Verbraucher*innen stärker vor den Risiken durch Sportwetten zu schützen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass möglichst jede*r Bescheid weiß, wie er*sie sich selber schützen kann – und wo es im Falle des Falles Beratung und Hilfe gibt.
Fünf Tipps zum verantwortungsvollen Umgang mit Sportwetten
Tippen und Wetten geht auch ohne Preise und Gewinne.
Ein Wettstreit unter Freunden macht Spaß und auch in diesem Jahr wird es wieder viele private Tippspiele geben, vor allem rund um die Fußball-EM. Besonders beliebt: Das Tippen im Kolleg*innenkreis. Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden, insbesondere wenn es um kleine oder symbolische Preise geht und der Wettstreit zum (unregelmäßigen) Event wird.
Gehen Sie nicht auf Lockangebote von Sportwetten-Anbietern ein
Manche dieser Angebote zum Beispiel wirken, als könne man gar nichts verlieren. Geworben wird mit „Gratisspielen“ oder einem „Neukundenbonus“. Schneller als viele glauben, zahlt man dann doch für eine Wette und bekommt zudem regelmäßig Nachrichten von den Anbietern (oftmals kurz nach der Registrierung).
Sport-Expert*innen haben keinen Vorteil bei Sportwetten – im Gegenteil.
Wer glaubt, das Ergebnis eines Sportereignisses vorher sehen zu können, täuscht sich. Und vor allem: Vermeintliche „Ahnung“ einen der von der Sportart oder ein „todsicherer“ Tipp über den Ausgang eines Spiels verleiten zu hohen Einsätzen – und entsprechend hohen Verlusten.
Vermeiden Sie es, sich an Sportwetten zu beteiligen, um damit Geld zu gewinnen.
Wetten Sie – wenn überhaupt – nur selten und um kleine Beträge. Der Spaß sollte im Vordergrund stehen, nicht der Geldgewinn. Denn in der Regel – und vor allem auf Dauer – verlieren Sie bei Sportwetten, ganz wie bei anderen Glücksspielen auch.
Falls Sie sich häufiger oder sogar regelmäßig an Sportwetten oder anderen Glücksspielen beteiligen: Machen Sie den Test, ob Ihr Spielverhalten noch im grünen Bereich ist.
Hier geht es zu unserem Selbsttest.
Informationen über Beratungs- und Hilfsmöglichkeiten finden Sie hier.
Wir wünschen allen Leser*innen schöne und spannende Spiele. Und denken Sie daran: Es geht auch ohne (Sportwetten)!
Quelle: rp-online (2023). Suchtbeauftragter fordert mehr Einschränkungen für Werbung. zuletzt online eingesehen am 27.2.2024 unter https://rp-online.de/sport/fussball/sportwetten-suchtbeauftragter-blienert-will-weniger-werbung_aid-102464283