Helpline: 040 - 23 93 44 44  |  montags und donnerstags 9 - 18 Uhr, dienstags 10 - 18 Uhr, mittwochs 13 - 18 Uhr, freitags 10-14 Uhr  |    NEWSLETTER

Das nächste Jahr wird spielfrei: Gebrauchsanweisung für gute Vorsätze

Das nächste Jahr wird spielfrei: Gebrauchsanweisung für gute Vorsätze

Das alte Jahr neigt sich dem Ende zu. Davon zeugen schon die vielen Rückblicke auf die zurückliegenden Monate, die derzeit im Fernsehen, aber auch in Zeitschriften und den Sozialen Medien zu sehen sind. Manche Menschen ziehen in diesen Tagen auch eine persönliche Bilanz: Wie war mein Jahr? Was hatte ich mir noch mal vorgenommen, damals, als das Jahr 2024 noch vor mir lag wie ein unbeschriebenes Blatt? Mehr Sport, mit dem Rauchen aufhören, weniger Geld für Glücksspiele ausgeben?

Keine Sorge, Sie sind in guter Gesellschaft, wenn Sie zu den Menschen gehören, die ihre Jahresziele nicht eins zu eins umgesetzt haben. Sie kennen vermutlich das Phänomen: In der ersten Januarwoche sind die Fitness-Center knallvoll, ein paar Wochen später geht der Andrang dann spürbar zurück.

Was kann helfen, damit der nächste Anlauf besser gelingt? Wir stellen Ihnen heute fünf Tipps für gelingende Verhaltensänderungen vor – eine Art „Gebrauchsanweisung für gute Vorsätze“ also. Im Zentrum steht dabei das Vorhaben, mit dem Spielen aufzuhören bzw. den Umgang mit Glücksspielen besser zu kontrollieren. Die Empfehlungen lassen sich aber auch auf andere Pläne und Gesundheitsziele übertragen.

Tipp 1: Bestimmen Sie Ihren Standort

Angenommen, Sie möchten im nächsten Jahr weniger Geld ausgeben oder auf ein bestimmtes Ziel hin sparen. Dann sollten Sie mit einem Kassensturz beginnen und schauen, wohin das Geld in diesem Jahr geflossen ist. Gleiches gilt für Ihren Umgang mit Glücksspielen. Spielen Sie ab und zu, ausschließlich zum Vergnügen und dennoch ärgert es Sie, dass dafür Zeit und Geld drauf gehen? Oder stellen Sie schon einen ersten Kontrollverlust fest, etwa weil Sie regelmäßig mehr verspielen als Sie eigentlich geplant hatten? Im ersten Fall könnten Sie sich zum Beispiel vornehmen, nur noch halb so oft zu spielen. Beim zweiten Beispiel wäre es möglicherweise angebracht, sich Hilfe und Beratung zu suchen (siehe Tipp 3). Um Ihren persönlichen Standort beim Thema „Umgang mit Glücksspielen“ zu bestimmen, hilft unser Selbsttest.

Tipp 2: Das „Ziel hinter dem Ziel“ finden

Machen Sie sich bewusst, warum Sie sich und Ihr Leben verändern möchten. Denn es gibt ja Gründe, die Sie dazu bewegen, einen Schlussstrich unter dieses Kapitel Ihres Lebens zu ziehen. Und genau diese Gründe sind der Motor für Ihre Verhaltensänderung (zum Beispiel den Ausstieg aus dem Glücksspielen). Schreiben Sie zunächst auf, welche Auswirkungen das Spielen auf Ihr Leben und das Ihrer Familie hat. Zum Beispiel: Es geht dadurch viel Zeit verloren, Ihre finanzielle Zukunft wird dadurch gefährdet und das Spielen macht Sie zunehmend unfrei. Formulieren Sie danach dann positive Ziele, die sich aus den Nachteilen des Spielens ableiten. Zum Beispiel: Wenn ich spielfrei bin, habe ich wieder mehr Zeit für Menschen und Dinge, die mir wichtig sind. Sobald meine Schulden zurückgezahlt sind, fange ich mit dem Sparen an. Und so weiter. Nehmen Sie sich Zeit für diesen wichtigen Schritt und denken Sie daran: Es geht um Ihr ganz persönliches „Warum“.

Tipp 3: Suchen Sie sich Unterstützung

Alte Verhaltensmuster zu durchbrechen, kann ganz schön herausfordernd sein. Wenn es dann auch noch darum geht, süchtige Verhaltensweisen zu verändern bzw. zu überwinden, wird die Herausforderung schnell zur Überforderung – vor allem, wenn Menschen ganz alleine versuchen, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen. Suchen Sie sich deshalb Unterstützung. Das kann zum Beispiel ein Anruf bei der Helpline sein.

Hier geht es zu Informationen über das Hilfesystem für Glücksspieler*innen und Angehörige in Hamburg. Dort finden Sie auch die Kontaktdaten von Selbsthilfegruppen. In diesen Gruppen unterstützen sich Menschen mit Glücksspielproblemen gegenseitig. Eine wichtige Erfahrung aus der Selbsthilfe: Es ist kein Zeichen von Schwäche, sich in schwierigen Lebensphasen Hilfe zu suchen, sondern ganz im Gegenteil: Unterstützung von anderen Menschen erhöht Ihre Erfolgschancen, etwas im Leben zu verändern, ganz enorm!

Tipp 4: Den Entwöhnungsprozess aktiv gestalten

Eine Abhängigkeit vom Spielen entwickelt sich nicht von heute auf morgen und auch der Ausstieg aus der Welt des Glücksspielens ist ein Prozess, der sich über Monate und sogar Jahre ziehen kann. In dieser Zeit gilt es, neue und zufriedenstellende Freizeitbeschäftigungen aufzubauen und Fähigkeiten zu entwickeln, (Spiel-) Impulse zu kontrollieren. Im Rückblick beschreiben viele ehemalige Spieler*innen die Zeit ihrer Entwöhnung als Achterbahnfahrt – mit glücklichen Phasen und Gefühlen des Befreitseins, aber auch Momenten, in denen der Drang zu spielen kaum auszuhalten war. An dieser Stelle weisen wir nochmals auf Tipp 3 (Unterstützung suchen) hin und geben den allgemeinen Hinweis: Sie sind dem Prozess der Entwöhnung nicht einfach ausgesetzt, sondern können ihn aktiv mitgestalten – unter anderem durch ausreichende Selbstfürsorge und die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen.

Tipp 5: Die Selbstsperre als mögliche „Notbremse“

Seit einigen Jahren haben Spieler*innen die Möglichkeit, sich bundesweit für alle Glücksspielangebote sperren zu lassen. Damit haben sie dann für einen festgelegten Zeitraum keinen Zugang mehr zu diesem Glücksspielangeboten. Informieren Sie sich über Selbst- und Fremdsperren. Dieser Tipp lässt sich nur bedingt auf andere Themen und Verhaltensänderungen übertragen. Wenn Sie beispielsweise aufhören wollen zu rauchen, könnten Sie alle Rauchutensilien aus Ihrem Haushalt verbannen. Diese Strategie ist nicht eins zu eins gleichzusetzen mit einer Glücksspiel-Sperre, aber immerhin: Es werden Hindernisse aufgebaut, die es erschweren, in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.

Zum Schluss noch ein Programmtipp: Wer sich – zum Beispiel in den Tagen zwischen den Jahren – mit dem Thema „Glücksspiele“ im Allgemeinen und Sportwetten im Besonderen beschäftigen möchte, für den haben wir einen Programmtipp: FYI – Unsere Recherche, Dein Vorteil: „Warum es verbotene Sportwetten im Amateursport gibt”.

Wir wünschen Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und viel Erfolg bei Ihren Vorsätzen für das neue Jahr!

Ihr Team von Automatisch Verloren

Newsletter Anmeldung

Hier können Sie sich für den Newsletter von Automatisch verloren! anmelden. In unserem Newsletter informieren wir monatlich rund um das Thema Glücksspielsucht. Sie können sich jederzeit von unserem Newsletter abmelden. Sie finden einen Abmeldelink am Ende eines jeden Newsletters. Gerne können Sie auch den Button "Abmelden" unten nutzen.

 
Anmelden Abmelden
Ich habe die Erklärung zum Datenschutz gelesen und akzeptiere diese.