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Jahrbuch Sucht 2024: Deutschland und die Glücksspiele

Jahrbuch Sucht 2024: Deutschland und die Glücksspiele

Das neue Jahrbuch Sucht ist vor Kurzem erschienen, prall gefüllt mit interessanten Daten und Fakten, unter anderem zum Glücksspielverhalten der Menschen in Deutschland. Eine Kostprobe gefällig?

Der Glücksspielmarkt wächst

Gehen wir gleich in die Vollen, mit einem Blick auf die Umsätze auf dem legalen Glücksspiel-Markt im Jahr 2022. Knapp 53 Milliarden Euro wurden auf diesem Markt insgesamt erzielt. Das sind 53 Prozent mehr als im Jahr davor. Allerdings war das Jahr 2021 – wir erinnern uns – ein besonderes Jahr, auch für die Glücksspielindustrie und alle, die sich an Glücksspielen beteiligen: Die Corona-Pandemie war in vollem Gange. Das öffentliche Leben musste eingeschränkt werden, das betraf auch den Zugang zu Spielstätten, so zum Beispiel zu Spielbanken und auch zu Spielhallen sowie Gaststätten mit Geldspielautomaten. Im Jahr 2022 holten diese beiden Glücksspiel-Segmente dann jedoch wieder massiv auf – indem sie ihre Umsätze verdoppelten. Bei den Spielhallen und Geldspielautomaten lag der Umsatz genau 100 Prozent über dem Vorjahreswert. Spielbanken konnten sogar eine Umsatz-Steigerung von knapp 118 Prozent verbuchen. Alles Sondereffekte wegen Corona? Nicht ganz. Denn ein Vergleich zum Jahr 2019 zeigt ebenfalls ein deutliches Plus – beim Gesamtumsatz von 42,5 Milliarden auf die schon genannten 53 Milliarden Euro. Bei Spielhallen ist von 2019 auf 2022 allerdings ein Rückgang zu beobachten (bedingt vor allem durch Schließungen in einigen Bundesländern bzw. Kommunen).

Jede*r Zehnte hat über 50.000 Euro Spielschulden

Mehr als jeder Dritte in Deutschland hat in den vergangenen 12 Monaten an einem Glücksspiel teilgenommen. Auch das lässt sich dem Jahrbuch entnehmen. Am beliebtesten sind Lotterien wie „Lotto 6 aus 49“, Eurojackpot oder verschiedene Soziallotterien.
An hochriskanten Glücksspielen wie Geldspielautomaten oder Sportwetten beteiligen sich zwar vergleichsweise wenige Menschen (im unteren einstelligen Bereich) – offenbar jedoch so intensiv, dass sie bei den Anbietern für hohe Umsätze sorgen. Viele Spielende werden krank davon: Etwa zwei von 100 Menschen in Deutschland haben eine Glücksspiel-Störung entwickelt. Nicht wenige von ihnen sind hoch verschuldet. Elf Prozent der Klient*innen mit der Hauptdiagnose „Pathologisches Spielen“ haben über 50.000 Euro Schulden. 

Die meisten Betreuungen zeigen Erfolge

Interessant ist auch ein Blick auf die Einträge in das Spielersperrensystem „OASIS“. Seit 2021, mit Inkrafttreten des aktuellen Glücksspielstaatsvertrags, können sich Spielende bundesweit und spielformübergreifend sperren lassen. Ende 2022 enthielt die Datenbank über 160.000 Einträge. Dreiviertel davon sind unbefristet.

Zum Schluss noch eine gute Nachricht: Beim weit überwiegenden Teil der behandelten Spielerinnen tritt im Laufe einer Behandlung eine Verbesserung ihrer Problematik ein. In stationären Einrichtungen liegt die „Besserungsquote“ bei rund 80 Prozent, im ambulanten Bereich immerhin noch bei knapp 65 Prozent. Es lohnt sich also, Hilfe anzunehmen. Auch in Hamburg gibt es ein weitverzweigtes Hilfesystem, Infos dazu finden Sie hier.

Quelle: Meyer, G. (2024): Glücksspiel – Zahlen und Fakten. In: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): DHS Jahrbuch Sucht 2024. Lengerich: Pabst.

 

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